Flötenuhr

Flötenuhr

Flötenuhren

Geschichte

Geschichte

Der Wunsch des Menschen, Musik automatisch spielen zu lassen, ist seit der Antike bekannt. Heron von Alexandria (1. Jh.) ließ mit seinem 'Automata' nicht nur Tempeltüren öffnen, sondern baute auch Musikmaschinen. Hervorragende Köpfe, die meistens im Dienste eines Herrschers standen, versuchten sich immer wieder an Figurenautomaten, z. B. hat Leonardo da Vinci drei mechanische Löwen gebaut.

Uhrmacher, die Uhren mit einem Musikwerk verbanden, sind vom 17. bis zum 19. Jh. bekannt. Im Schwarzwald wurden von 1770 bis ca. 1850 Flötenuhren in größeren Stückzahlen hergestellt. Sie dienten der Unterhaltung in wohlhabenden Häusern, waren aber auch in Gaststätten zu finden.

Auf der nächsten Seite hören Sie eine Flötenuhr von 1850.

Film
Uhr

Beschreibung

Werk: Holzgehäuse mit seitlichem Türchen mit Signatur und Melodienverzeichnis, Holzplatinenwerk (Einschubwerk), holzgespindelt mit Messingrädern, Hakengang, Ankerwelle in Metall, Geh- und Schlagwerk mit Gewichtsantrieb über Ketten, Flötenspielwerk über Seilzug, Stundenschlag auf Tonfeder mit nachfolgender Auslösung des Flötenspielwerkes, große Holz-Spielwalze mit Messingstiften, Flötenspielwerk mit 36 Flöten und zwei Registern, Bauart des Flötenwerkes: Geschlossene Rückseitenbalg-Bauart.
Schild: Holzschild mit römischen Zahlen, seitliche Blumendekors, in der Mitte querovale Landschaftsdarstellung, im oberen Teil eine Bühne mit zwei Musikanten, die sich zur Musik bewegen, im Giebel Blumendekor.
Zeiger: Ausgeschnittene Messingzeiger.
Melodienverzeichnis: 1. Nacht..., 2. Contredanse, 3. ...Ländler, 4. Écosaisse, 5. Arie, 6. Lautenbach Walzer, 7. Hopser, 8. Marsch von Muskau

Die Uhr

Diese Flötenuhr ist ein Beispiel für die Entstehung der Schwarzwälder Uhrenindustrie. Sie wurde vermutlich von einem niederländischen Offizier auf Bestellung im Schwarzwald angefertigt. Die Kreuzung in der Stadtansicht von Utrecht existiert noch, das abgebildete Haus nicht mehr.

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Die Uhr

Flötenuhr

Die Schwarzwälder Flötenuhr hat ein Spielwerk mit acht verschiedenen Melodien und 35 Pfeifen: das 1. Register mit 21 gedeckten Pfeifen, das 2. Register mit 10 offenen Pfeifen (eine Oktave höher) und zwei Basispaaren DD + DC. Geh- und Schlagwerk sind einschiebbar, liegen nebeneinander und sind holzgespindelt. Das Antriebswerk besteht aus Bodenrad mit Holztrommel, Herzrad, Kurbelwelle, Windfang und Sperrhebel. Das Gehäuse hat einen einfachen Tannenholzrahmen, ist mit Birnbaumholz belegt und schwarz gebeizt. Es umfasst zwei Ahornholztafeln mit einem Kupferstich von Utrecht auf der oberen Tafel und mit dem Bild von zwei Soldaten auf der unteren Tafel. Beide sind koloriert mit Lasurfarben und blau eingefasst. Die Walze ist mit acht Melodien bestückt.

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