Familie Franz
Familie Franz
Wie es früher üblich war, wurde das Uhrmacherhandwerk vom Vater auf den Sohn weiter gegeben:
1710 – 1750 Johann Peter Frantz
1744 – nach 1788 Johann Peter Frantz
1785 – 1845 Johann Samuel Frantz
1818 – 1896 Johann Peter Frantz
1862 – 1944 Peter Christian Franz
1904 – 1985 Otto Wilhelm Franz
Die Berufsbezeichnung wandelte sich von Schmied und Uhrmacher über Ackerer und Uhrmacher zu Uhrmacher. Im Bild sehen Sie Otto Franz, wie er üblicherweise Besucher in der Küche empfing.
Die "Frantzen-Uhr" wurde von Johann Peter Frantz jun. im 4. Viertel des 19. Jh. angefertigt. Obwohl Ludwig XV die Herrschaft Püttlingen 1766 gegen die Abtei Wadgassen eintauschte, verwendete man 'à la mode' die französische Sprache. Engelfangen ist der Ortsteil von Püttlingen, in dem sich Uhrmachers Haus befindet.
Die Uhr verfügt über einen Eisenanker und eine auf der hinteren Platine angebrachte Eisenschlossscheibe. Das Werk besteht aus einem Eisenkäfig, der von vier kräftigen, quadratischen Eisenstäben gebildet wird. Die Messingräder werden in je zwei Eisenstab-Platinen in Messingbuchsen vorne und hinten geführt. Der Antrieb erfolgt über zwei Messingketten und zwei Bleigewichte. Die Gussglocke schlägt jede Stunde. Das Pendel ist auf der Rückseite über einen Faden an einem Galgen aufgehängt. Bei dem Zifferblatt handelt es sich um ein altes Fayence-Zifferblatt mit römischen Zahlen. Die Minuten sind mit arabischen Ziffern dargestellt. Die Zifferblattumrandung ist aus einer Eisenplatte gestaltet, die mit Zinnapplikationen verziert ist. Die Zeiger entsprechen dem Barockstil Ludwig XIV.
Auguste Franz
Auguste ist das letzte Mitglied der Familie Franz, die in Uhrmachers Haus wohnte. Otto und Auguste haben das Haus der Stadt Püttlingen gegen eine Leibrente überschrieben. Nachdem Auguste 1988 verstirbt, wird der Freundeskreis alter Uhrmacherkunst e. V. gegründet, so dass am 9. November 1992 das Saarländische Uhrenmuseum eröffnet werden kann.
Das Bild zeigt Auguste, wie die älteren Püttlinger sie noch kennen, wenn sie in der zweigeteilten Tür stand, um mit den Passanten ein Schwätzchen zu halten.