Chatelaine
Im 15. und im 16. Jahrhundert war eine Chatelaine ein Gürtel, der von Frauen getragen wurde. Er bestand aus Metallgliedern, an denen z. B. Geldbeutel, ein Bestecksatz, Schlüssel und andere kleine Gegenstände befestigt werden konnten. Im 19. Jh. entwickelte sich daraus für Männer ein Anhänger für Taschenuhren, in der Umgangssprache „Bierzipf“ genannt. Männer befestigten kleine Gegenstände an der Chatelaine, am häufigsten den Uhrschlüssel und eine Petschaft. Am Bierzipf wurde zum Beispiel auch der Haustürschlüssel befestigt, so dass der Schlüssel auch im Dunkeln schnell zu finden war. Ein solches Schmuckstück war besonders bei Studenten beliebt.
Diese Chatelaine besteht aus vier geprägten, verzierten, durch Ösen verbundene Silberplatten und mit Ketten daran befestigt eine Petschaft, ein Uhrschlüssel und ein Emaillebild, auf dem zwei Frauen dargestellt sind, sowie eine Schnupftabakdose und ein weiteres Zierteil.
Herstellung: Anfang 20. Jh.