Glashütte
Glashütte (Sachsen)
1845 begann der Uhrmachermeister Ferdinand Adolph Lange, Uhrmacher in Glashütte auszubilden. 1878 wurde die Deutsche Uhrmacherschule Glashütte gegründet.
Bild: Die Konstruktionszeichnung zweier Grahamgänge wurde am 6.12.1906 von dem Schüler Ed. Luther an der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte gezeichnet. Es handelt sich um eine Grahamhemmung mit auswechselbaren Paletten und um eine mit massivem Anker und großem Achsenabstand.
Der Aufstieg
1868 traten die Söhne Richard und Emil Lange in die Firma des Vaters Ferdinand Adolf Lange ein. Nach wenigen Jahren gelangte die Uhrenfabrikation A. Lange & Söhne zu Weltruhm und trat in Konkurrenz zur Schweizer Uhrenindustrie.
Es folgte die Gründung weiterer Uhrenfabrikationen in Glashütte: J. Assmann Deutsche Anker-Uhren-Fabrik Glashütte, Union Glashütte/Sa., Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte und weitere.
Bild: Der Anteilsschein Nr. 1738 der Deutschen Präzisions-Uhrenfabrik Glashütte bescheinigt Herrn Julius Schlegel jr., Uhrmacher in Saarbrücken als Geschäftsanteil eintausend Mark empfangen zu haben. Das Dokument wurde signiert am 15. Oktober 1921 mit drei Unterschriften für Aufsichtsrat und Vorstand .
Die Uhr der Firma "A. Lange & Söhne, Glashütte Nr. 38635" wurde 1904 produziert. Das Gehäuse ist aus 585er Gold. Sie besitzt ein Emaillezifferblatt, arabische Zahlen 1 bis 12, kleine Sekunde, 10er Einteilung und goldene Zeiger in der Louis XV-Form.
VEB – Glashütter Uhrenbetriebe GUB
Noch am letzten Tag des Zweiten Weltkriegs (8. Mai 1945) wurde Glashütte von sowjetischen Fliegern bombardiert und teilweise zerstört. Die meisten Uhrenfachleute befanden sich auf der Flucht in die Schweiz.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Glashütter Uhrenhersteller von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet und die Glashütter Uhrenfertigung ab 1951 in einem Gesamtbetrieb VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) zusammengefasst. Die einzelnen Glashütter Uhrenmarken verschwanden vom Markt. Die Qualität der Uhren ließ im Laufe der Zeit nach.
Kugeluhr: Brüniertes Eisengehäuse mit beidseitigen Lupengläsern, 17-steiniges Vollankerwerk, Breguet-Spirale, Werk vermutlich Molnjar, schwarze Stahl-Breguet-Zeiger, Herstellung: 1970er Jahre
Gegenwart
In der 1951 geschlossenen Uhrmacherschule – zwischenzeitlich fortgeführt als Ingenieurschule für Feinwerktechnik – befindet sich seit 2008 das "Deutsche Uhrenmuseum Glashütte".
Nach der Wende 1989 siedelten sich viele Firmen wieder in Glashütte an – häufig unterstützt durch Kapital der Schweizer Uhrenindustrie. Neuansiedlungen: A. Lange & Söhne, Glashütte Original, Union Glashütte/Sa., Nautische Instrumente Mühle, Nomos Glashütte, Bruno Söhnle, Tutima, Wempe und weitere.
Als Beispiel für die Wertigkeit der Uhren finden Sie auf der nächsten Seite den "Datograph Flyback" der Firma A. Lange & Söhne, der ab 70.000 € angeboten wird.