Uhrtäfelchen

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Geschichte

Das Quadratum horarium generale stellt eine Reisesonnenuhr dar, die Regiomontanus 1472 am Ende eines deutschen und lateinischen Kalenders in seiner eigenen Druckerei in Nürnberg setzen ließ. Der Aufbau des Kalenders war revolutionär neu. Kolumbus führte auf seinen Reisen nach Amerika ein Exemplar mit sich. Mit dieser Sonnenuhr, auch Kapuziner-Sonnenuhr genannt, kann nicht nur die Tageszeit ermittelt werden, sondern auch die jeweilige Sonnenhöhe, der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs und - untergangs sowie die Dauer der Dämmerung, getrennt nach drei Dämmerungsstufen. Die Uhrentäfelchen wurden experimentell ermittelt.

Funktion

Die nach oben auseinander laufenden Linien entsprechen dem Deklinationswechsel der Sonne im Jahreslauf. Unten sind die Monate, rechts die Breitengrade angegeben. Die Aufhängung des Lots wird auf Datum und Breitengrad eingestellt. Anschließend wird der Lotfaden nach rechts gehalten und die Perle auf das rechte Datum eingestellt. Zum Schluss wird, unterstützt durch Kimme und Korn, über die obere Kante die Sonne angepeilt und die Uhrzeit mit der Perle an den Stundenstrichen abgelesen. Bringt man das Täfelchen wieder in die Waagrechte, kann man an der Perle den Zeitpunkt von Sonnenaufgang und -untergang ablesen. Die Uhr wurde wegen ihrer Form auch Kapuzinersonnenuhr genannt. Die Tafel ist reich verziert. Auf der Rückseite befindet sich eine Messingtafel mit einem ewigen Kalender (Calendarium Motus Solaris Perpetuum).

Anmerkungen

Da die Sonneuhr in einfacherer Form leicht herzustellen war, konnten auch weniger Wohlhabende sich eine solche Uhr leisten, lange bevor eine Räderuhr erschwinglich war.

Die experimentell ermittelten Werte wurden später durch Berechnungen bestätigt.

Bei bekannter Uhrzeit kann mit dem Uhrtäfelchen auch der Breitengrad bestimmt werden.

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