Uhrmachers Haus
Das Haus, in dem sich das Saarländische Uhrenmuseum befindet, wurde um 1820 auf dem Gelände der ehemaligen Schäferei der Burg Bucherbach gebaut. Es handelt sich um ein Südwestdeutsches Einhaus, in dem sich alle für einen Bauernhof notwendigen Räume unter einem Dach mit einem durchlaufenden First befinden. Da sich der Eingang zum Bauernhaus auf der Längsseite befindet, nennt man ein solches Haus auch Quereinhaus. Es wird Uhrmachers Haus genannt, weil von 1820 bis 1985 je ein Sohn der Familie Franz (ehemals Frantz) eine Uhrmacherwerkstatt mit Verkaufsladen unterhielt.
Im Anbau von 1992 befinden sich das Büro, der Museumsshop und die Toiletten des Museums.
Familie Franz
Wie es früher üblich war, wurde das Uhrmacherhandwerk vom Vater auf den Sohn weiter gegeben:
1710 – 1750 Johann Peter Frantz
1744 – nach 1788 Johann Peter Frantz
1785 – 1845 Johann Samuel Frantz
1818 – 1896 Johann Peter Frantz
1862 – 1944 Peter Christian Franz
1904 – 1985 Otto Wilhelm Franz
Die Berufsbezeichnung wandelte sich von Schmied und Uhrmacher über Ackerer und Uhrmacher zu Uhrmacher. Im Bild sehen Sie Otto Franz, wie er üblicherweise Besucher in der Küche empfing.
Auguste Franz
Auguste ist das letzte Mitglied der Familie Franz, die in Uhrmachers Haus wohnte. Otto und Auguste haben das Haus der Stadt Püttlingen gegen eine Leibrente überschrieben. Nachdem Auguste 1988 verstirbt, wird der Freundeskreis alter Uhrmacherkunst e. V. gegründet, so dass am 6. November 1992 das Saarländische Uhrenmuseum eröffnet werden kann.
Das Bild zeigt Auguste, wie die älteren Püttlinger sie noch kennen, wenn sie in der zweigeteilten Tür stand, um mit den Passanten ein Schwätzchen zu halten.
Der Garten
Vor dem Haus befindet sich „Augustes Bauerngarten“, der nach der letzten Bewohnerin des Hauses Auguste Franz benannt wurde. Der Garten wird im Stil eines Bauerngartens aus der 2. Hälfte des 19. Jh. von der Erwerbslosen-Selbsthilfe Püttlingen e.V. unterhalten und gepflegt. Ihm schließt sich der Sonnenuhrengarten des Museums an.
Der Sonnenuhrengarten Teil 1
1: Dekorativ gestaltete Äquatorialsonnenuhr aus Stahl mit einem aufgefalteten Zifferblatt (VIII - XII - IV)
2: Einfache Sonnenuhr
3: Dekorative Sonnenuhr in stilisierter Form einer Armillarsphäre
Hersteller: Jindra in Weiten (Österreich) um 2000
(Über die Ganggenauigkeit von Sonnenuhren können Sie sich am Monitor im Elementaruhrenraum informieren.)
Der Sonnenuhrengarten Teil 2
4: Äquatorialsonnenuhr mit 24 Meridianen auf einer Betonkugel, einem Stundenband (24 Stunden) aus Messing sowie Polachse und Zeitbügel aus Edelstahl. Bei dieser Uhr muss man selbst tätig werden und den Bügel so einstellen, dass sein Schatten am dünnsten ist.
5: Diese Uhr ist im Gegensatz zu einer üblichen Sonnenuhr aus nördlicher Richtung ablesbar. Als Scherz nennt man sie auch "Beamtensonnenuhr". Um Beleuchtung zu sparen, besaß ein "Comptoir" häufig Fenster in südlicher Richtung.
Hersteller: Jindra in Weiten (Österreich) um 2000
(Über die Ganggenauigkeit von Sonnenuhren können Sie sich am Monitor im Elementaruhrenraum informieren.)