Das Längengradproblem
Das Längengradproblem
Mit einem Sextanten kann auf dem Meer der Breitengrad bestimmt werden. Dabei wird der Winkel zwischen Horizont und Sonne gemessen, was zu Augenverletzungen führen kann, weshalb Piraten häufig mit einer Augenklappe dargestellt werden.
Um den Längengrad zu bestimmen, benötigte man – vor der Erfindung des GPS – die Zeit.
Um den Längengrad zu bestimmen, ermittelt man die Zeitdifferenz zwischen der Ortszeit des Abfahrthafens und der Ortszeit des Schiffs.
Beispiel:
Unterscheiden sich die Sonnenhöchststände um 1 ½ Stunden, rechnet man:
360° : 24 h = 15°/h und 15°/h · 1,5 h = 22,5°
Man hat sich also um 22,5 Längengrade auf der Erde bewegt. Ob nach Ost oder West ergibt sich aus dem Kurs des Schiffs.
Grafik: CC-Lizenz
Das Problem
Bis Mitte des 18. Jh. waren die Uhren auf Schiffen so ungenau, dass sich bis zu 70 km Abweichungen bei der Bestimmung des Längengrads zum wahren Standort des Schiffes ergaben – eine tödliche Gefahr bei Untiefen und der Suche nach Süßwasser.
Im Jahr 1714 lobte das britische Parlament eine Belohnung in Höhe von 20.000 £ für den aus, der das Längenproblem löst.
Bild: Comfreak bei Pixabay
John Harrison
24. März 1693 – 24. März 1776
Er löste das sogenannte Längenproblem durch Entwicklung einer schiffstauglichen Uhr mit hoher Ganggenauigkeit. Obwohl seine Uhren eine ausreichende Ganggenauigkeit nachwiesen, erhielt er erst drei Jahre vor seinem Ableben einen Teil des ausgelobten Preisgelds.
Bild: Ölbild von Thomas King 1767