Glasen
Halbstundenglas
Zu Zeiten der Segelschifffahrt benötigte man die genaue Uhrzeit, um den Längengrad zu bestimmen. Dadurch war es eine sehr wichtige Aufgabe des Wachhabenden, die Sanduhr zu bedienen.
Beim Sonnenhöchststand wird die Sanduhr gestartet. Nach einer halben Stunde ist der Sand durchgelaufen, die Uhr wird umgedreht und einmal auf die Schiffsglocke geschlagen (12:30 Uhr). Dies wiederholt sich jede halbe Stunde, wobei immer einmal mehr auf die Glocke geschlagen wird (Glasen). Nach acht Schlägen (16 Uhr, 20 Uhr, 24 Uhr, 4 Uhr, 8 Uhr und 12 Uhr) beginnt man wieder mit einem Schlag. Der vierstündige Rhythmus wird mit dem Wachwechsel verbunden.
Ein Beispiel für 1 Uhr (13 Uhr) hören Sie auf der nächsten Seite.
Zwei Schläge für 13 Uhr (1 Uhr), also anders als bei Kirchen und Rathäusern mit nur einem Stundenschlag für 13 Uhr.
Wie Sie bemerken, kann man sich auch heute noch aus nostalgischen Gründen eine Uhr in seine Yacht einbauen lassen, die den Glasenschlag beherrscht. Auch eine Glasenuhr-App kann man auf seinem Smartphone installieren.
Im nächsten Beispiel hören Sie den Glasenschlag für 4:30 Uhr (16:30 Uhr).
Tatsächlich nur ein Schlag. Ob es 0:30 Uhr, 4:30 Uhr, 8:30 Uhr, 12:30 Uhr, 16:30 Uhr oder 20:30 Uhr ist, hat der Mensch im Gefühl.
8 Glasen (vier Doppelschläge) sind bei Bestattungen auf See Tradition.
Hören Sie im nächsten Beispiel den Glasenschlag für 3:30 Uhr (15:30 Uhr). Die vollen Stunden werden als Doppelschlag und die halben Stunden als Einzelschlag angezeigt.