Elementaruhren
Elementaruhren
Elementaruhren nennt man die Sonnen-, Wasser-, Feuer- und Sanduhren. Die ältesten dieser Arten sind die Sonnen-, bzw. Schattenuhren. Seit etwa 5.000 Jahren sind sie bekannt. Ägypter und Sumerer sind wohl die Erfinder. Die ersten Sonnenuhren maßen die Zeit nach Richtung und Länge des Schattens. Der Schattengeber (Gnomon) war dabei ein Stab, eine Säule oder ein Obelisk. Aus diesen Horizontaluhren entwickelten die Griechen später die vertikale Uhr, die meistens an Türmen oder Häusern angebracht waren. Tragbare Sonnenuhren kommen etwa ab 600 v. Chr. vor.
Bild: Dennis Jarvis from Halifax, Canada
Wasseruhr
Das Original der Wasseruhr wurde 1904 im östlichen Theben in einer Abfallgrube gefunden. Sie steht heute im Museum in Kairo. Die Kegelform gleicht den unterschiedlichen Druck aus. Sollte die Zeit über einen längeren Zeitraum gemessen werden, wurden mehrere Uhren terassenförmig übereinander angeordnet. Die Ägypter besaßen sowohl Auslaufwasseruhren, bei denen der sinkende Wasserspiegel gemessen wurde, als auch Einlaufwasseruhren, bei denen der steigende Wasserspiegel gemessen wurde. Diese Auslaufwasseruhr aus Alabaster (Kopie) hat die Form eines abgestumpften Kegels und stammt aus der Zeit Amenophis III (1411-1375 v. Chr.).
Chinesische Feueruhr
Die Uhr ist ein Nachbau eines Originals aus dem 18. Jh. aus China. An Räucherstäbe, die gerade oder spiralig ausgeführt sind, werden kleine Gewichte (Kugeln) gehängt. Diese fallen herunter, wenn der Räucherstab bis zur betreffenden Stelle abgebrannt ist. Die Gewichte fallen in ein Becken aus Kupferblech, so dass ein Ton entsteht. Der Räucherstab ist auf dem Rücken einer aus schwarzem Holz geschnitzten Drachenfigur befestigt. Figur und Podest sind aus schwarzem Holz. Im alten China gab es sogar Monumental-Feueruhren. Auf den Zinnen der Rundtürme der Stadtmauer befand sich eine krippenartige Rinne. Dort wurde getrockneter Kamelmist verglüht. Der Turmwächter konnte an den Stundenzeichen in der Rundung der Rinne die Zeit am Stand der Kamelmistglut ablesen und dann durch Heraushängen einer Tafel der Öffentlichkeit kundtun.
Die Sanduhr
Eine der ältesten Darstellungen einer Sanduhr findet sich in der Malerei auf dem 1338 von Ambrogio Lorenzetti erschaffenen Fresko "Allegorie der Guten Regierung" im Palazzo Publico (Siena). Die Sanduhr wurde also erst in der gleichen Epoche wie die Räderuhr entwickelt.
Die Sanduhr diente Gelehrten bei der Vorlesung, Studierenden im Studierzimmer, Priestern bei der Predigt, Ärzten bei der Pulsmessung, dem Bademeister bei der Dosierung von Bädern und Bestrahlungen und bis zum Jahr 1951 wurde die Zeit des Glockenläutens, die die Abgeordneten des englischen Unterhauses zur Abstimmung rief, mit einer Zweiminutensanduhr bestimmt.
Dieses Exemplar wurde wohl von einem Landesherrn auf die Kanzel des Pfarrers platziert, um die Dauer der Predigt in Grenzen zu halten.
Die Atmos
Zu den vier alchemistischen Elementen fehlt noch die Luft – allerdings ist diese Uhr eine Räderuhr und die Zeitmessung erfolgt nicht durch die Luft, sondern die Antriebsenergie wird durch Temperatur- und Luftdruckschwankungen erzeugt.
Eine große Druckdose (hinten) ist mit Chlorethan gefüllt. Ihre Ausdehnung zieht ein Federwerk auf (Fortschaltung). Eine Temperaturänderung um 1 Grad reicht für 48 Stunden Betrieb. Das Torsionspendel hat eine Schwingungsdauer von 1 Minute. Hersteller ist die Firma Jaeger-LeCoultre (Le Sentier, Schweiz). Die Uhr wurde vom Schweizer Ingenieur Jean-Léon Reutter um 1928 erfunden.
Diese Uhr finden Sie im Taschenuhrenraum.